Warum positives Denken Bullshit ist
Tipps, wie es trotzdem funktionieren kann!
Wir hören es eigentlich ständig und immerzu: „Du musst nur positiv denken, dann wird alles wieder gut und du kannst alles erreichen!“ Gehörst du zu denen, die „positives Denken“ bereits getestet haben und bemerkt haben, dass das nicht wirklich funktioniert? Oder gleich wussten, dass die aktuelle Trendwelle „positives Denken“ nur wieder ein neuer Bullshit ist? Warum das so ist, warum positive Mantra-Sätze sich ins Gegenteil umkehren können und warum das alles eigentlich super logisch ist, darum geht es heute.
Der Grundgedanke positiven Denkens ist eigentlich ein ganz toller. Wir lenken unseren Fokus weg von den negativen Dingen im Leben, hin zu den positiven. Unsere Gedanken haben eine immense Kraft, mehr als uns bewusst ist. Wenn unser Kopf mit mehr positiven Gedanken gefüllt ist als mit negativen, steigt unser Energie-Level an, so die Theorie.
Das Gehirn funktioniert so, dass es nur die Energien aufnimmt und bemerkt, die auf dem gleichen Level sind wie unsere. Sprich: Wenn wir glücklich und zufrieden sind, bemerkten wir in unserer Umgebung mehr glückliche und zufriedene Menschen. Wenn du hingegen schlecht drauf bist, nimmst du mehr negatives wahr und hast vermehrt negative Erlebnisse. Hattest du schon mal einen richtigen Scheißtag, an dem einfach alles schiefgelaufen ist? Das nennt man eine negative Abwärtsspirale. Dir passiert etwas schlechtes, deine Gedanken werden negativ, dein Energielevel sinkt, das führt dazu, dass dir mehr negative Sachen auffallen. Deine Gedanken werden daraufhin noch negativer, dein Energielevel sinkt weiter, das führt dazu, dass dir wiederum nur noch negative Sachen auffallen und so weiter und so weiter (wenn du Lust hast, dein Energie-Level langfristig zu pushen, dann klicke hier).
Worauf du deine Gedanken richtest, da fließt auch deine Energie hin
Einfaches Beispiel: Du willst dir ein Auto kaufen und plötzlich siehst du in deiner Umgebung nur noch deine Lieblingsmarke. Waren die vorher schon alle da? Ja! Nur hatte dein Gehirn sie aussortiert, wie es auch sonst gerne alles aussortiert, was nicht passt. Wenn wir alles bewusst wahrnehmen würden, wäre unser System komplett überlastet, daher muss selektiert werden. Wohin deine Gedanken fließen, dahin fließt auch deine Energie.
Ein ganz tolles Beispiel, wie du herausfinden kannst, wie hoch dein Energie-Level ist:
Wenn deine beste Freundin verliebt vor dir steht und dir von ihrem Glück vorschwärmt, während du gerade in Liebeskummer vergehst, hältst du das kaum noch aus – weil ihr euch auf völlig unterschiedlichen Energie-Leveln befindet. Tipp: Schaue dir die Menschen an, die dir aktuell total auf die Nerven gehen. Gut möglich, dass eure Energielevel völlig unterschiedlich liegen! Wo befindet sich ihr Energie-Level und wo befindet sich deines?
Die Wahrheit ist stärker
In der Theorie klingt „positives Denken“ ja ganz nett, nur warum funktioniert das bei vielen Menschen nicht?
Das Problem liegt in der Annahme, dass positives Denken unseren Energie-Level anhebt. Wenn du morgens aufstehst, dir positive Erinnerungen hervorholst und so den Tag superglücklich startest, mag das funktionieren und dir tatsächlich Energie geben.
Was aber, wenn du nicht einfach nur antriebslos bist, sondern richtig dicke Probleme mit dir rumschleppst? Wenn du zum Beispiel bemerkst, dass dein Partner dich betrogen hat, oder wenn du gestern eine total fiese Abfuhr erteilt bekommen hast? Was passiert, wenn du in diesem Moment anfängst, zwanghaft positiv zu denken? Du unterdrückst deine Gefühle und Emotionen und damit auch deine Bedürfnisse. Die Welt sieht grade scheiße aus für dich, da nützt es jetzt nix, dass du dir positive Gedanken machst mit „Der Arsch ist weg. Super, dann hab ich mehr Platz im Kleiderschrank“.
Wenn du dir etwas sagst, was du nicht glauben kannst, gibt es immer die eine Stimme in deinem Kopf die dir vehement sagt, dass es nicht stimmt. „Andere Mütter haben auch hübsche Söhne, ich finde einen besseren!“ Wenn jetzt eine Stimme in deinem Kopf sagt „Stimmt nicht, ich bin so hässlich mich will doch eh keiner!“ hat diese Stimme mehr Gewicht, als „Toll, jetzt hab ich mehr Platz im Kleiderschrank“. Diese Stimme beeinflusst dein Energie-Level viel mehr als die mutwillig platzierten Gedanken. Warum? Weil es die Wahrheit ist und der Wahrheit glaubt unser Gehirn mehr, weil die Emotionen, die dahinterstecken, stärker sind.
Wie schaffst du es also, dass positives Denken bei dir funktioniert?
Ganz einfach, lasse deine negativen Gedanken und Emotionen zunächst zu und nimm sie an. Suche dann nach positiven Aspekten, die (ganz wichtig!) wahr sind. Denn die kannst du glauben, die haben Gewicht und können tatsächlich dein Energielevel anheben! Positives Denken funktioniert nur wenn du es auch wirklich glaubst!
Das war jetzt ein ziemlich gewichtiges Beispiel, aber das Prinzip lässt sich auch auf alle kleinen Dinge übertragen. Du willst dir beispielsweise vor einer wichtigen Präsentation im Bad vor dem Spiegel Mut machen mit positiven Gedanken wie: „Du bist wunderschön und intelligent und deine Präsentation ist absolut perfekt!“ Das klappt möglicherweise für einen kleinen Moment, aber schon auf dem Weg zur Bühne sagt dir die leise Stimme im Kopf: „Deine Präsentation ist nicht perfekt, perfekte Präsentationen gibt es nicht und intelligent bist du auch nicht, du hattest damals in Physik immer eine fünf und wunderschön ist nur die Sekretärin vom Chef!“. Welche Energie ist dann noch übrig, sobald du die Bühne betrittst?
Gedanken haben Macht, aber die Wahrheit gewinnt, weil die Emotion dahinter echt ist.
Eine positive Message zum Schluss:
„Du bist ein wundervoller Mensch und perfekt so, wie du bist!“
An alle Zweifler da draußen: Nicht wundervoller und perfekter als andere, einfach nur wundervoll und perfekt