Pubertäre Anwandlungen in deinem Alltag
Es gibt im Leben wohl keine beschissenere Phase als die Pubertät. Zahnspange, Pickel und Co sei Dank. Es gibt wohl auch keine andere Phase im Leben, in der wir stärker rebelliert, gezickt und provoziert haben. Es gibt Momente, da fühlt man sich auch als Erwachsener wieder genauso unausgeglichen und zickig wie damals mit seinem Kratergesicht.
Woran liegt es, dass wir wieder so intensiv emotional werden wie in der Pubertät?
Um das zu beantworten, müssen wir etwas weiter ausholen.
Was wir bereits wissen: Der Körper, das Gehirn und die Hormone spielen wegen einer Großbaustelle verrückt. Alles wird von Kindermodus auf Erwachsenenmodus umgebaut und sorgt so für viele Turbulenzen. Doch was passiert noch?
Werfen wir einen Blick auf das Sechs-Säulen-Modell:
- Liebe und Partnerschaft
- Freunde und Familie
- Karriere und Beruf
- Körper und Gesundheit
- Spiritualität und Zeit für dich
- Wissen und neues Entdecken
Die Säulen in der Pubertät
Nun vergleichen wir die Säulen eines Kindes mit denen eines Erwachsenen. Beruf und Karriere sowie Liebe und Partnerschaft gibt es eigentlich nicht bei einem Kind. Gesundheit und Spiritualität spielen eine Rolle, die Säulen Freunde und Familie und vor allem Wissen stehen klar im Vordergrund. In der Pubertät kommen dann Beruf und Karriere und das große Thema Liebe und Partnerschaft vermehrt hinzu.
Was passiert beim Eintritt ins Berufsleben?
Kommen erneut weitere Säulen hinzu? Nein! Aber es verschiebt sich eine Menge. Beruf und Karriere steht plötzlich im Fokus. Während vorher wenn überhaupt eine bis zwei Stunden im Monat investiert wurden, ist diese Säule von heute auf morgen zur Fulltime-Säule mutiert. Die Säulen Familie und Freunde und Gesundheit bleiben insbesondere zu Beginn häufig erst einmal auf der Stecke.
Warum?
Alles ist neu, alles kostet Energie und das macht einen platt. Aber die stärkste Veränderung macht wohl die Säule Wissen durch. Unser Leben lang stand diese Säule fest auf Platz 1 in der Rangordnung und ob wir nun wollten oder nicht, sie war stets prall gefüllt. Je mehr wir uns in der Arbeit verlieren und uns in unserem Privatleben auf die spaßigen Säulen stürzen, desto mehr bleibt die Säule Wissen auf der Strecke.
Klar, zu Beginn lernen wir auf der Arbeit ständig Neues dazu. So viel, dass wir am Anfang sogar richtig überfordert sind. Aber nachdem Grundlegendes gelernt wurde und der Arbeitgeber kein Geld für Fortbildungen locker machen möchte, bleibt Wissen langsam auf der Strecke. Vielleicht investiert man zu Beginn noch selbst in Weiterbildungen oder in ein Aufbaustudium, aber irgendwann verliert man sich im Alltag und lässt diese Säule links liegen.
Erst Recht, wenn man bedenkt, dass ihr in der Kindheit und Schulzeit täglich acht Stunden und mehr gewidmet wurden. Mit „Wer bin ich? Was will ich in meinem Leben erreichen? Warum bin ich hier? Und was ist eigentlich der Sinn des Lebens?“ meldet sich auch die spirituelle Säule irgendwann wieder zu Wort. Spätestens mit „Und das soll’s jetzt schon gewesen sein? Arbeiten, Hausbauen, Kinder kriegen?“ wird sie unüberhörbar.
Wenn du Pubertätsphasen in deinem Alltag verspürst, dann kümmere dich insbesondere um Wissen und Spiritualität, denn dein Hirn braucht Wissen und Herausforderungen, damit es glücklich ist und du musst dich selbst finden, damit du glücklich bist.
COACHING-ÜBUNG
Wenn du pubertäre Anwandlungen in deinem Alltag verspürst, dann suche dir jetzt ein Thema, das du neu lernen möchtest und investiere zwei bis drei Stunden die Woche in dein persönliches Glück.
Dass du diesen Blogbeitrag gelesen hast und deinen Weg zu meiner Webseite gefunden hast, zeigt, dass du den wichtigsten Schritt schon getan hast: Du hast angefangen, dich mit dir selbst zu beschäftigen. Stöbere weiter durch die Alltags-Schubser und mache die Übungen, „Wissen“, „Spiritualität“ und geistige „Gesundheit“ füllen sich dabei automatisch!